08.11.2022

Magenprobleme bei Pferden

Wer kennt das nicht? Fast jeder Reiter wird bereits einmal damit konfrontiert worden sein: Magenbeschwerden bei Pferden.

Magenprobleme sind eine der häufigsten Beschwerden im Reitsport. Fast die Hälfte aller Pferde leiden unter Magengeschwüren, Magenschleimhautentzündungen oder Vorstufen von diesen. Dabei sind leider alle Alters- und Nutzungsgruppen betroffen. Sogar Fohlen, Freizeitpferde und auch Hochleistungssportpferde sind davon nicht ausgelassen. 

Grund dafür ist ein verhältnismäßig kleiner Magen im Vergleich zur Körpergröße mit gerade einmal etwa 18 Liter Fassungsvermögen. Dazu kommt erschwerend hinzu, dass die Mägen dieser sanften Riesen nicht besonders belastbar sind und sehr empfindlich auf Stress und Fütterungsfehler reagieren. Umso wichtiger ist es für verantwortungsbewusste Pferdehalter, sich ausführlich über Magenprobleme zu informieren und diesen frühzeitig vorzubeugen. Je früher die Beschwerden erkannt werden, umso besser stehen die Behandlungschancen. Da Pferde aber bekanntlich Meister darin sind, ihre Schmerzen über einen langen Zeitraum verborgen zu halten, bleiben Magenprobleme leider oft unbemerkt. Umso wichtiger ist es für dich, sensibel auf mögliche Symptome zu achten. 

Symptome erkennen

Die Symptome von Magenbeschwerden scheinen unspezifisch und werden häufig nicht damit in Verbindung gebracht, was dir das Erkennen natürlich nicht erleichtert. Während manche Pferde schlapp scheinen und weniger fressen, wirken andere fit und vital und fressen wie gewohnt. Du als Besitzer solltest deshalb umso eingehender auf Verhaltensänderungen deines Liebsten achten. Du kennst dein Pferd am besten und weißt, wann es ihm nicht gut geht. Häufige Symptome von Magenbeschwerden sind beispielsweise Appetitlosigkeit, stumpfes Fell, Leistungsminderung, Müdigkeit, häufiges Schlecken und Flehmen, Koliken sowie Gewichtsabnahme. Diese Symptome könnten aber auch durch andere Faktoren bedingt sein. Solltest du eines oder sogar mehrere Symptome bei deinem Pferd entdecken, besteht Handlungsbedarf. Beobachte dein Pferd genau und stelle sein Futter um. Je frühzeitiger du die Beschwerden erkennst, umso effektiver kannst du das Problem therapieren. Solltest du nicht handeln, kann das für dein Pferd ernsthafte und sehr gefährliche Konsequenzen haben.  Unerkannte Magenprobleme können langfristig aus einer zunächst harmlos scheinenden Magenschleimhautentzündung Magengeschwüre entstehen lassen, die dann zu starken Blutungen und sogar einem Magendurchbruch führen können.

 

Kontaktiere gegebenenfalls einen fachkundigen Tierarzt und lass dein Pferd untersuchen. Die geläufigste Therapie erfolgt durch Medikamente, die die Säurebildung des Magens hemmen. Diese Medikamente beseitigen zwar die meisten Symptome, die eigentliche Ursache wird aber nicht behoben. Magensäurehemmende Medikamente sind deshalb keine dauerhafte Lösung. Bei längerfristiger Einnahme können Nebenwirkungen wie beispielsweise Müdigkeit oder Übelkeit bei deinem Pferd auftreten. Außerdem wird auf Dauer die empfindliche Darmflora deines Pferdes geschädigt. Für eine dauerhafte und nachhaltige Magengesundheit deines Pferdes solltest du den eigentlichen Auslöser beheben. Häufig ist eine Kombination aus Fütterungs- und Haltungsfehlern, die zu Stress der empfindlichen Riesen führen, die Ursache. Du solltest daher unbedingt dein Futter auf die natürlichen Bedürfnisse des Verdauungstrakts deines Pferdes anpassen. So kannst du langfristig die Gesundheit und das Wohlbefinden deines Pferdes sichern.

 

 

Pferde sind Wiederkäuer. Ihr Magen produziert kontinuierlich sehr aggressive Magensäure, um das Futter in seine Bestandteile aufzuspalten und dadurch die darin enthaltenen wertvollen Nährstoffe und Kohlenhydrate aufzunehmen. Magensäure wird auf natürliche Weise durch den Speichel neutralisiert, der beim Kauen der Pferde produziert wird. Deshalb müssen Pferde auch dauernd fressen. Schon eine Pause von etwa 4 Stunden reicht aus, um die Magenschleimhaut zu reizen. Wird zu viel Säure produziert, die nicht mehr durch den Speichel neutralisiert werden kann, werden die Magenschleimhaut und die darunterliegenden Strukturen angegriffen. Dadurch können Magenschleimhautentzündungen und Geschwüre entstehen. Zusätzlich führt Stress dazu, dass die Magenschleimhaut weniger durchblutet und gleichzeitig vermehrt Magensäure produziert wird. Du solltest daher unbedingt übermäßigen Stress für dein Pferd vermeiden. Fehl- und Überernährung sowie qualitativ minderwertiges, getreidereiches Futter bedingen Magenprobleme ebenso. Dadurch können langfristige chronische Schäden des Verdauungstrakts deines Liebsten auftreten.

Auf Getreide und Silage solltest du möglichst verzichten, um keine Magenreizung auszulösen und stattdessen auf qualitativ hochwertiges Futter zurückgreifen.

 

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